In einer merkwürdigen Zeit wie dieser offenbaren sich häufig die schönsten Seiten des Menschseins, natürlich nicht immer.

Die Bürger*innen kümmern sich um die Schwächsten in der Gesellschaft, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen inspirieren uns mehr denn je mit ihren Arbeiten zu Perspektivwechsel und Solidarität, die Populisten will kaum noch jemand hören, der Ausnahmepianist Igor Levit gibt jeden Abend ein kostenloses Onlinekonzert, die Berliner Philharmoniker öffnen gratis die Pforten ihrer Digital Concerthall, das beste Theater der Welt (wenn man TimeOut aus London Glauben schenken darf - ich bin geneigt es zu tun ;-)), die Berliner Schaubühne, öffnet allabendlich virtuell die Bühne und lässt bis Mitternacht Theaterliebhaber*innen auf ihre Kosten kommen, Menschen auf der ganzen Welt musizieren auf Balkonen und tragen eine andere Form von Ruhe in die Stille aus Angst. Die School of life in Berlin hat ein virtuelles Philosophisches Café eröffnet, in dem die Fragen wie „Was bringt dieser einschneidende Augenblick in uns hervor?“, „Was bedeutet es, auf die eigene Existenz zurückgeworfen zu sein, wenn die Welt um einen stillsteht?“, „Wie können wir angesichts dieser Ereignisse zu innerer Ruhe und Gelassenheit finden?“diskutiert werden. In meinem Dorf wird Nachbarn per Bettlakenbanner zum Geburtstag gratuliert. Es gibt jede Menge weitere tolle Beispiele.

Ich wette, auch in unserer Schulgemeinschaft gibt es einiges zu erzählen oder zu zeigen :-)
Also: Wer Lust hat, ein paar Eindrücke zu schildern, wie es sich anfühlt - gerade als Schüler*in -  eine solche Zeit durchzumachen … Ich glaube, das könnten sehr interessante Zeitzeugnisse (Fotos, Bilder, Texte, …) sein. Wir könnten sie hier oder im Jahrbuch präsentieren, wenn Ihr wollt. Bitte sendet solche Schätze an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

 

Die ersten Bilder zeugen vom Fleiß und der Kreativität unserer Schüler*innen bei bestem Wetter, vielen Dank dafür! Sie zeigen, wie die Natur auf dem „dennoch-trip“ die Herrschaft übernimmt und das braune Laub einfach mal überstrahlt und sie zeigen, auf welche Freunde wir uns immer verlassen können;-)

Für unsere Abiturient*innen ist die Lage besonders schwer, ein paar Gedanken unserer Schülerinnen und Schüler dazu:
„Ich denke, keiner von uns hat damit gerechnet, dass wir unsere letzten Schultage im Homeoffice bzw. mit Homelearning verbringen. Jetzt haben das, wovon wir wir alle mehr bräuchten: Zeit, aber was nützt uns diese, wenn wir abgeschottet vom Rest der Welt, unseren Familien und Freunden, zu Hause bleiben müssen.
Natürlich sind das ideale Voraussetzungen, um sich auf das Abitur vorzubereiten, aber es ist wirklich schwer sich jeden Tag aufs Neue zu motivieren und seinen Leistungsstandard zu halten. Ein Mensch kann 4 Tage ohne Wasser überleben und mehrere Wochen ohne Nahrung, aber wie lange kann ein Abiturient in Isolation verbringen und eine Prüfung mit dem gleichen Ergebnis erzielen, als wenn er, wie alle anderen Jahrgänge vor ihm, die Schule weiterhin besucht hätte? Ich persönlich habe Angst, dass es nicht reicht, was ich mache und mir gravierende Fehler im Selbststudium nicht auffallen. Ich kann nicht mit ruhigem Gewissen in die Prüfungen gehen. Ich habe Angst, dass ich den NC den ich brauche nicht schaffe und die 12 Jahre Schule nicht mit den Ergebnissen verlasse, wie ich es mir wünsche.
Keiner weiß wie lange es noch so geht und wie es danach weiter geht: Wann werden wir unsere Kursarbeiten und das Abitur schreiben? Wird es einen letzten Schultag und den Abiball geben? Unendlich viele Fragen, die uns keiner beantworten kann quälen uns...“

Unsere Schüler*innen haben auch an andere gedacht und das Osterfest zum Anlass genommen, um Menschen, die sich in der Krise besonders für andere engagieren oder isoliert bleiben müssen, Grüße zu senden oder sich zu bedanken. Diese Erfahrung motiviert, auch zukünftig Kontakt zu Pflegeheimen oder einem Hospiz zu knüpfen, um Freude zu verschenken.

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Die Steine auf dem ersten Bild haben Kinder aus der Umgebung am Radweg von Azmannsdorf nach Linderbach ausgelegt. Sie sollen mit kleinen Botschaften Mut zum Durchhalten machen.

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